Dirk Luther Dirk Luther

Genieße den Tag!

Dirk Luther

Interview

Was charakterisiert Ihrer Meinung nach einen Genießer?
Er kann sich fallen lassen. Ein Genießer lässt sich verwöhnen, denn er vertraut dem Sommelier und dem Küchenchef gänzlich.
Mit welcher Persönlichkeit würden Sie gerne mal zusammen essen?
Mit Uli Hoeneß.
Die Leibspeise Ihrer Kindheit?
Gekochter Rindertafelspitz mit Meerrettich-Sauce und Bouillonkartoffeln.
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Welche regionale Spezialität haben Sie für sich entdeckt?
Grünkohl, er ist ja typisch für Schleswig-Holstein und Bremen. Grünkohl mit Kochwurst, Nackenkasseler und süßen Kartoffeln.
Was schmeckt Ihnen partout nicht?
Da gibt es nichts, (überlegt), wirklich nicht.
Welchen Küchenchef (lebend) bewundern Sie und warum?
Ich bewundere zwei Köche sehr – Alain Ducasse und Jouël Robuchon. Ich finde es faszinierend, was die beiden unternehmerisch auf die Beine gestellt haben.
Was war Ihre schlimmste Küchenpanne?
Oh, das war ein Stromausfall der Stadtwerke um ca. 20 Uhr, also in der Hauptservicezeit. Wir hatten im Hotel über eine halbe keinen Strom und konnten natürlich auch nicht kochen. Es war alles dunkel – wir haben dann mit Kerzen zumindest für Licht für unsere Gäste gesorgt.
Ihre heimliche Leidenschaft ist?
Hm, die heimliche Leidenschaft soll auch heimlich bleiben.
Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit in der Küche?
Zum einen natürlich im klassischen Sinn die Stabilität, beispielsweise für hochwertige Produkte. Zum Thema Nachhaltigkeit zählt für mich aber auch beispielsweise Teamzusammenhalt. Diesen finde ich enorm wichtig und auch erleichternd, um langfristig gemeinsam gute Leistung zu bringen.
Mit wem würden Sie gerne eine Nacht in der Küche verbringen und was passiert?
Mit Udo Lindenberg. Wir würden viele gute Getränke im Kühlschrank haben und sie nach und nach genießen. Und im Laufe des Abends würden wir zusammen ein Bild malen. Und vielleicht am Ende noch gemeinsam singen.
Welcher ist Ihr Lieblingsfisch und wie sollte er zubereitet sein?
Ich habe keinen Lieblingsfisch, ich finde alle Fische in ihrer Art toll. Es kommt vor allem auf die entsprechende Zubereitung an, sie muss halt zum Fisch passen. Einer meiner vielen Favoriten ist die Seezunge, schön gebraten, mit brauner Butter.
Mit welchem Luxus belohnen Sie sich?
Ganz klar: Mit Freizeit, die ich mit meiner Familie verbringe.
Welches Getränk ist Ihr Favorit?
Ein kühl gezapftes Bier.
Wie können junge Menschen heute von einer Küchenausbildung überzeugt werden?
Das Schöne an der Ausbildung ist, dass es nie ein Ende in der Entwicklung gibt, denn es ist ein Beruf von höchster Kreativität. Und als Koch ist man in aller Welt gefragt, kann neue Eindrücke sammeln, die stetig in den eigenen Stil mit einfließen. Und: In kaum einem anderen Job gibt es ein so unmittelbares Feedback vom Gast.
Welchen kulinarischen Trend finden Sie spannend?
Da ich nicht nach oder mit Trends gehe, bleibe ich mir mit meiner französischen Küche, modern interpretiert, weiterhin selbst treu. Sie ist auch weiterhin für mich das non-plus-ultra.
Restaurantbewertungen (im Internet): Fluch oder Segen?
Beides. Internetkommentare und –foren gehören inzwischen zur Zeit dazu. Solche Kritiken zeigen einem, wo man steht.
Welches Restaurant (weltweit) empfehlen Sie und was erwartet uns dort?
Pierre Gagnaire aus Paris. Er steht für eine unheimlich spannende Küche, die sowohl moderne als auch klassische Elemente vereint.
Einen Tag als hochrangiger Politiker – welches kulinarische Thema packen Sie an?
An erster Stelle: Gesunde Ernährung für Kinder, sowohl für zuhause als auch in den Schulen. Ich finde wichtig, dass Kinder ein Bewusstsein für gutes Essen entwickeln und unterstütze dies mit aller Kraft, beispielsweise in meinen Kochkursen speziell für Kinder. Ich engagiere mich ja auch in der Krebsgesellschaft und erfahre dort viele traurige Geschichten. Dadurch ist mir das Thema Gesundheit erst wahrlich bewusst geworden, und gute Nahrung ist ein Aspekt davon.
Welche vierwöchige kulinarische Reise würden Sie gerne einmal unternehmen?
Nach Asien.
Schenken Sie uns bitte eine Ihrer Lebensweisheiten?
Genieße den Tag! Je älter ich werde, desto mehr verinnerliche und lebe ich diesen Grundsatz.
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