Arne Bercher Arne Bercher

Perfektionist!

Arne Bercher
Klassische Burgundersorten – Grauburgunder, Weißburgunder und Spätburgunder

Interview

  1. Was charakterisiert in Ihren Augen einen Genießer?
    Genuss ist eine grundsätzliche Einstellung. Ein Genießer weiss auch die einfachen Dinge zu schätzen – bei Wein & Kulinarik. Dazu gehören gute Ausgangsprodukte und Zutaten sowie die nötige Zeit für die Zubereitung und den Genuss selbst.

  2. Warum sind Sie Winzer bzw. wie sind Sie zum Wein gekommen?
    Ich bin zwar auf beiden Seiten erblich „vorbelastet“, wurde aber niemals gezwungen Winzer zu werden. Viel mehr haben mir meine Eltern vorgelebt, was es bedeutet diesen Beruf zu ergreifen.

  3. Mit wem würden Sie gern mal über das Thema Wein reden?
    Mit einem Winzer der vor 200 Jahren Wein gemacht hat. Man könnte die Abläufe der Weinbereitung vergleichen und sicher einiges an „Low-Tech“ in die heutige Zeit übernehmen.

  4. Mit wem würden Sie am liebsten mal eine Wein-Degustationsprobe machen und wo?
    Mit Black Francis, dem Sänger der „Pixies“. Und dann natürlich in Boston…

  5. Ihr Hauptcharakterzug?
    Perfektionist (mit allen Vor- und Nachteilen) – habe aber mit der Zeit gelernt, dass diese Eigenschaft auch eine gewisse Flexibilität beinhalten muss, sonst macht man sich selbst kaputt.

  6. Welche ausländischen Weine schätzen Sie besonders und warum?
    Ich mag die Sorte Chenin Blanc. Das sind tiefe, ehrliche Weine, die nicht im internationalen Rampenlicht stehen, aber sehr spannend sind.

  7. Ihr Lieblingsgericht?
    Pasta &Pesto (im Idealfall selbst gemacht!)

  8. Wie wichtig sind Ihnen internationale Bewertungen und wie wirken sich diese auf das Kaufverhalten aus?
    Bewertungen jeglicher Art sind natürlich wichtig. Nach Erscheinen einer besonders guten Erwähnung schlägt sich dies auch messbar in den Verkaufszahlen nieder. Letztendlich geben uns jedoch mündige Weintrinker, die die Weine im Handel kaufen bzw. in der Gastronomie trinken die beste Resonanz und Bewertung.

  9. Was essen Sie überhaupt nicht?
    Königsberger Klopse

  10. Was wollten sie als Kind partout nicht Essen?
    Ratatouille, auch noch heute…

  11. Was haben Sie als Kind am liebsten gegessen?
    Spaghetti mit „Kleistersauce“ – das ist eine Tomatensauce auf Basis einer Mehlschwitze von meiner Mama.

  12. Welche regionale Persönlichkeit bewundern Sie am meisten?
    Lothar Späth. Habe Ihn auch vor einem Jahr auf einer Veranstaltung in Stuttgart gesehen, mich aber dann doch nicht getraut Ihn anzusprechen…

  13. Welche regionale Spezialität mögen Sie am liebsten?
    Tafelspitz, Salzkartoffeln und Meerrettich

  14. Ihr Lieblingsrestaurant in der Region?
    Wo soll ich da anfangen... sehr gerne bin ich im Gasthaus zum Kaiserstuhl in Niederrottweil

  15. Ihr Lieblingsrestaurant außerhalb der Region?
    Nobu in London

  16. Wo haben Sie die wichtigsten Erfahrungen mit der Leitung eines Weingutes gemacht?
    Sicherlich während meiner Lehrzeit vor dem Studium sowie während meines Auslandsjahres auf Long Island.

  17. Wo sehen Sie persönlich den Schwerpunkt Ihrer Arbeit – im Weinberg, im Keller oder im Verkauf?
    Wir sind eine klassische „Vettern-Wirtschaft“: Mein Cousin Martin ist für die Arbeit im Weinberg zuständig, mein Bereich ist der Keller. Den Verkauf teilen wir uns.

  18. Welchen Winzer (lebend) bewundern Sie am meisten?
    Bernd Philippi – er ist immer seiner Stilistik treu geblieben.

  19. Ihr größter Fehler?
    Teilweise zu emotional.

  20. Wie wichtig sehen Sie die Rolle der ambitionierten Sommeliers und des Weinfachhandel?
    Mein Bindeglied zwischen Weingut und Endverbraucher – sehr wichtig!!

  21. Wie wird sich Ihr Weingut perspektivisch aufstellen?
    Gesundes Wachstum – keine Riesensprünge. Und dann natürlich das ewige „Feinschleifen“ der eigenen Vinifikation; auf der niemals endenden Suche nach Perfektion.

  22. Ihr Lieblingsurlaubsland oder Region?
    Dänemark hat mich fasziniert. Entspannte Leute und das Licht im Sommer ist ganz anders als in unseren Breiten.

  23. Welches Land würden Sie gern mal 4 Wochen bereisen und die jeweiligen Spezialitäten, die Küche und die Leute kennen lernen?
    Neuseeland – mit meiner Frau.

  24. Ihr Lieblingsgetränk?
    Apfelsaftschorle

  25. Champagner genieße ich am liebsten (wo und wann)?
    Als Aperitif vor einem richtig guten Essen.

  26. Ihre heimliche Leidenschaft?
    Passionierter Comic-Leser – (Independent Comics der 90er)

  27. Ihre Lieblingsbeschäftigung?
    Kochen – (aber nicht spülen!)

  28. Welches Buch haben Sie als letztes gelesen?
    „Die Vereinigung jiddischer Polizisten“ von Michael Chabon

  29. Welches ist Ihre Lieblings-Rebsorte und welche Rebsorte würden Sie gern mal anbauen?
    Die Lieblingssorte: Grauer Burgunder. Schon gepflanzt aber noch nicht als Wein ausgebaut: Chenin Blanc.

  30. Welches ist Ihr Lieblingsfilm?
    „Eraserhead“ von David Lynch, „Ein andalusischer Hund“ von Luis Buñuel und Salvador Dalí.

  31. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten?
    Ehrlichkeit: auch wenn es manchmal wehtut!

  32. Wie definieren Sie ökologischen Weinbau und wie setzen Sie diesen um?
    Wir sind am ökologischen Weinbau orientiert – aber noch kein ökologisches Weingut.

  33. Was ist Ihrer Meinung nach die schlimmste Fehlentwicklung im internationalen Weinbau?
    Gleichschaltung des Weingeschmacks durch die sogenannten „neuen önologischen Verfahren“. Kurz gesagt die Globalisierung der Wein-Welt.

  34. Mit wem würden Sie gern mal eine Nacht im Weinberg verbringen?
    Mit Douglas Adams und einer Flasche Pangalaktischem Donnergurgler…

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