Tom Drieseberg Tom Drieseberg

Ruhe und Liberalität!

Tom Drieseberg

Interview

  1. Was charakterisiert in Ihren Augen einen Genießer? Jemand der Genuss fühlt und lebt aber nicht darüber redet.
  2. Warum sind Sie Winzer bzw. wie sind Sie zum Wein gekommen? Winzer bin ich durch die Familie meiner Frau geworden. Dass ich einmal beim Wein ankomme, hätte ich früher nie für möglich gehalten, während es für mich rückblickend geradezu folgerichtig erscheint.
  3. Mit wem würden Sie gern mal über das Thema Wein reden? Wein genießen ist immer besser als darüber zu reden.
  4. Mit wem würden Sie am liebsten mal eine Wein-Degustationsprobe machen und wo? Vielleicht könnte Christian Witte in der Bibliotheca Subterranea von Schloss Johannisberg einmal eine Riesling Verkostung bis 1775 zurück organisieren.
  5. Ihr Hauptcharakterzug? Ruhe und Liberalität – letzteres ist in erster Linie die Freiheit des anderen.
  6. Welche ausländischen Weine schätzen Sie besonders und warum? Ich mag Pinot Noirs aus dem Burgund - sie sind so schön eigenwillig.
  7. Ihr Lieblingsgericht? Zur Zeit: Seeteufel auf Gemüse.
  8. Wie wichtig sind Ihnen internationale Bewertungen und wie wirken sich diese auf das Kaufverhalten aus? Internationale Bewertungen sind für mich eine große Motivation, da sie zeigen, dass die Arbeit des Weingutes auch in der Ferne wahrgenommen wird. Ob und wie sich dies auf das Kaufverhalten auswirkt, kann ich nicht sagen.
  9. Was essen Sie überhaupt nicht? Andouillette
  10. Was wollten sie als Kind partout nicht Essen? Wirsing
  11. Was haben Sie als Kind am liebsten gegessen? Pfälzer Leberknödel
  12. Welche regionale Persönlichkeit bewundern Sie am meisten? Michael Herrmann vom Rheingau Musik Festival - der es immer wieder schafft die Welt der Musik in den Rheingau zu holen.
  13. Welche regionale Spezialität mögen Sie am liebsten? Eine geräucherte Wisperforelle, die gerade aus dem Räucherofen gekommen ist.
  14. Ihr Lieblingsrestaurant in der Region? Hier gibt es viele tolle Gasthäuser und Restaurants – zuletzt war ich im Gasthaus Krug in Hattenheim.
  15. Ihr Lieblingsrestaurant außerhalb der Region? Den Rode Cottage in Kopenhagen.
  16. Wo haben Sie die wichtigsten Erfahrungen mit der Leitung eines Weingutes gemacht? Da ich aus der Industrie gekommen bin: im Weingut selbst!
  17. Wo sehen Sie persönlich den Schwerpunkt Ihrer Arbeit – im Weinberg, im Keller oder im Verkauf? Mein Schwerpunkt liegt in der Organisation und im Verkauf.
  18. Welchen Winzer (lebend) bewundern Sie am meisten? Paul Fürst
  19. Ihr größter Fehler? Meine Zunge ist oft schneller als mein Gehirn.
  20. Wie wichtig sehen Sie die Rolle der ambitionierten Sommeliers und des Weinfachhandel? Diese Rolle ist mehr als wichtig. Ein Sommelier baut die Brücke vom fast unendlichen Weinangebot zu den Wünschen des Weintrinkers.
  21. Wie wird sich Ihr Weingut perspektivisch aufstellen? Wir werden auch weiterhin daran festhalten, keine zugekauften und per Tanklastzug angelieferten Weine unter unserem Namen zu verkaufen – solange wie der Markt es noch zulässt.
  22. Ihr Lieblingsurlaubsland oder Region? Deutschland
  23. Welches Land würden Sie gern mal 4 Wochen bereisen und die jeweiligen Spezialitäten, die Küche und die Leute kennen lernen? Polen
  24. Ihr Lieblingsgetränk? Reifer Riesling
  25. Champagner genieße ich am liebsten (wo und wann)? Zu schönen Gelegenheiten - egal wo!
  26. Ihre heimliche Leidenschaft? Alte Häuser restaurieren.
  27. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Lesen
  28. Welches Buch haben Sie als letztes gelesen? Das Tagebuch von H. R. Haldeman.
  29. Welches ist Ihre Lieblings-Rebsorte und welche Rebsorte würden Sie gern mal anbauen? Riesling und Pinot Noir – als neue Rebsorte bei uns könnte ich mir Sauvignon Blanc vorstellen.
  30. Welches ist Ihr Lieblingsfilm? Die Reifeprüfung mit Dustin Hoffman.
  31. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten? Ich schätze verlässliche und unkomplizierte Freunde.
  32. Wie definieren Sie ökologischen Weinbau und wie setzen Sie diesen um? Dies ist schwer zu definieren, da Wein eine Kulturpflanze ist und Weinberge als Monokultur in der Natur nicht vorgesehen sind. Wir arbeiten seit ca. 130 Jahren nachhaltig und weitestgehend im Einklang mit der Natur.
  33. Was ist Ihrer Meinung nach die schlimmste Fehlentwicklung im internationalen Weinbau? Die Uniformierung des Geschmacks durch viele einflussreichen Protagonisten der Weinbrache.
  34. Mit wem würden Sie gern mal eine Nacht im Weinberg verbringen? Gemeinsam mit all den Freunden, die ich an vielen Plätzen dieser Welt kennengelernt habe.
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