Hannes Rottensteiner Hannes Rottensteiner

Ich sterbe für ein Wiener Schnitzel!

Hannes Rottensteiner Die klassische Linie
Südtiroler Weißburgunder DOC
Südtiroler Eisacktaler Silvaner DOC
Südtiroler Müller Thurgau DOC
Südtiroler Chardonnay DOC
Südtiroler Ruländer – Pinot Grigio DOC
Südtiroler Sauvignon DOC
Südtiroler Gewürztraminer DOC
Südtiroler Goldmuskateller DOC
Südtiroler Kalterersee Auslese DOC
Südtiroler Klassischer St. Magdalener DOC
Südtiroler Lagrein Riserva DOC
Südtiroler Blauburgunder DOC
Südtiroler Cabernet Riserva DOC
Südtiroler Lagrein Kretzer Rosé DOC

Die Lagen-Linie
Südtiroler Klassischer St. Magdalener DOC „Premstallerhof“
Vigneti delle Dolomiti Rosso IGT „Prem“
Südtiroler Edelvernatsch DOC „Kristplonerhof“
Südtiroler Gewürztraminer DOC „Cancenai“
Südtiroler Weißburgunder DOC „Carnol“

Die „Select“-Linie – im Barrique ausgebaut
Südtiroler Blauburgunder Mazon Riserva DOC „Select“
Südtiroler Lagrein Dunkel Grieser Riserva DOC „Select“
Südtiroler Cabernet Riserva DOC „Select“

Dessertwein
Südtiroler Gewürztraminer Passito DOC „Cresta“

Interview

  1. Was charakterisiert in Ihren Augen einen Genießer? Die Fähigkeit, Sinn für den Augenblick zu haben, egal, ob es sich dabei um ein gutes Essen, eine gute Flasche Wein oder aber auch eine duftende Blumenwiese oder einfach ein schöner Tag mit Freunden handelt.
  2. Warum sind Sie Winzer bzw. wie sind Sie zum Wein gekommen? Ich weiß nicht, seit wie vielen Generationen meine Familie Weinbau betreibt, aber mehr als 5 sind es sicher. Mein Großvater hat 1956 unsere Weinkellerei gegründet, und in meiner frühen Kindheit hat meine Familie direkt in der Kellerei gewohnt. Die Nähe zum Wein war also im wahrsten Sinne des Wortes von Beginn an gegeben, und die Liebe dazu liegt wohl in den Genen. Und so habe ich schon als Fünfjähriger nichts lieber getan, als „mitzuhelfen“ – für den sagenhaften Stundenlohn von 100 Lire.
  3. Mit wem würden Sie gern mal über das Thema Wein reden? Ich habe schon mit so vielen über das Thema Wein geredet, dass mir die Antwort fast schwer fällt. In Erinnerung geblieben ist mir auf jeden Fall Franz Hirtzberger, und wie das so erfolgreiche System Steinfeder-Federspiel-Smaragd entstanden ist. Dann eine Führung beim Sattlerhof in der Südsteiermark, die Willi Sattlers Ehegattin geführt hat und dabei durchaus selbstironisch über Vor- und Nachteile des biodynamischen Weinbaus gesprochen hat. Oder aber mit Enrico Ceci im Gebiet der Castelli di Jesi, der insbesondere über die Schwierigkeiten im Offenweinverkauf gesprochen hat und irgendwann ganz bescheiden darauf hinwies, dass er auch eine Kleinigkeit abfüllen würde, und diese „Kleinigkeit“ sich als ein Bomben-Verdicchio herausgestellt hat – zu 8 € für eine Magnumflasche. So fällt mir im Moment vielleicht Prinz Charles ein, ein für mich sehr tiefsinniger Mensch mit großer Liebe zur Natur, der den Weinbau eben nicht als Winzer sieht.
  4. Mit wem würden Sie am liebsten mal eine Wein-Degustationsprobe machen und wo? Mit Roman Abramovich auf seiner Yacht. Schon nur aus Neugier, was der alles in seinem Keller hat und wie viel er davon versteht.
  5. Ihr Hauptcharakterzug? Die Damen im Büro sagen die Geduld…
  6. Welche ausländischen Weine schätzen Sie besonders und warum? Im Rotweinbereich Pinot Noir aus dem Burgund, im Weißweinbereich deutsche Rieslinge. Ich glaube, dass gerade diese beiden die Kombination aus Frucht, Fülle und Eleganz am besten hinbekommen. Was schließlich die genauere Herkunft der Rieslinge angeht, wird es schwierig, da in meinen Augen in den letzten Jahren mehrere junge Winzer die althergebrachte Hierarchie ziemlich durcheinandergebracht haben. Insbesondere die Fortschritte in Rheinhessen sind beeindruckend.
  7. Ihr Lieblingsgericht? Ich sterbe für ein Wiener Schnitzel.
  8. Wie wichtig sind Ihnen internationale Bewertungen und wie wirken sich diese auf das Kaufverhalten aus? Ich glaube, dass das Gewicht der internationalen Bewertungen mehr und mehr zurückgeht. Der Weinmarkt ist zusehends geprägt von Individualismus, regionale Sorten kommen immer mehr in den Vordergrund (Anything But Cabernet), und eben auch der kleine Winzer, den nicht jedermann kennt. Trotzdem würde ich eine gewichtige Auszeichnung eines Weinführers oder Kritikers nicht ablehnen. Es gibt noch immer Vorteile am Markt, und man muss schon großer Idealist sein, um sich dem zu verschließen. Oder so unsportlich, den Vergleich zu scheuen…
  9. Was essen Sie überhaupt nicht? Grundsätzlich esse ich nichts überhaupt nicht. Aber mit Ingwer habe ich keine große Freude.
  10. Was wollten sie als Kind partout nicht Essen? Ganz klassisch: Spinat. Im Kindergarten habe ich den auch immer gegen Salat eingetauscht.
  11. Was haben Sie als Kind am liebsten gegessen? Grillhähnchen mit Kartoffelchips.
  12. Welche regionale Persönlichkeit bewundern Sie am meisten? Reinhold Messner.
  13. Welche regionale Spezialität mögen Sie am liebsten? Knödel in allen Variationen.
  14. Ihr Lieblingsrestaurant in der Region? Der Auenerhof in Sarnthein – Italiens höchst gelegenes Sternerestaurant.
  15. Ihr Lieblingsrestaurant außerhalb der Region? La Madonnina del Pescatore in Senigallia (AN).
  16. Wo haben Sie die wichtigsten Erfahrungen mit der Leitung eines Weingutes gemacht? Im Weingut selbst in Zusammenarbeit mit meinem Herrn Papa.
  17. Wo sehen Sie persönlich den Schwerpunkt Ihrer Arbeit – im Weinberg, im Keller oder im Verkauf? Definitiv im Keller. Wobei Qualität sicher im Weinberg entsteht. Leider kann man sich nicht um alles kümmern.
  18. Welchen Winzer (lebend) bewundern Sie am meisten? Markus Molitor. Lagenausbau in Perfektion.
  19. Ihr größter Fehler? Ich glaube, ich habe gar einige kleine Fehler gemacht. Ein richtig großer war hoffentlich noch nicht dabei.
  20. Wie wichtig sehen Sie die Rolle der ambitionierten Sommeliers und des Weinfachhandel? Sommeliers und Weinfachhandel sind die Vermittler zwischen dem Winzer und dem Konsumenten. Optimalerweise sollten sie die Begeisterung des Winzers an den Konsumenten weitergeben und dem Kunden das Gefühl geben, mit dem Wein auch ein Stück Weingut kennen zu lernen. Es wäre also eine äußerst wichtige Rolle. Leider gibt es immer wieder Sommeliers und auch Fachhändler, die pure Verkäufer sind.
  21. Wie wird sich Ihr Weingut perspektivisch aufstellen? Auf jeden Fall den Weg der Qualität weitergehen, irgendwann die gesamte Produktion in 0,75-l-Flaschen füllen.
  22. Ihr Lieblingsurlaubsland oder Region? Italien. Nirgends ist das Essen besser, und man kann noch große Weine um relativ kleines Geld trinken.
  23. Welches Land würden Sie gern mal 4 Wochen bereisen und die jeweiligen Spezialitäten, die Küche und die Leute kennen lernen? Ich weiß zwar nicht, ob 4 Wochen etwas viel sein könnten, aber auf jeden Fall Georgien, die Wiege des Weinbaus.
  24. Ihr Lieblingsgetränk? Besonders nach einer Weinprobe freue ich mich immer auf ein gepflegtes Bier.
  25. Champagner genieße ich am liebsten (wo und wann)? Eigentlich immer wieder, auch mal zum Essen, wenn wirklich gar kein Wein zu allen Gerichten passt. Öfter als Champagner jedoch Südtiroler Sekt.
  26. Ihre heimliche Leidenschaft? Videospiele.
  27. Ihre Lieblingsbeschäftigung? Gut essen und trinken.
  28. Welches Buch haben Sie als letztes gelesen? Eine Märchensammlung.
  29. Welches ist Ihre Lieblings-Rebsorte und welche Rebsorte würden Sie gern mal anbauen? Lagrein, eine Sorte, die gute Weine hervorbringt, wenn richtig mit ihr umgegangen wird, oder schreckliche, wenn man es nicht macht. Daneben bin ich ein großer Gegner von neuen Sorten in Südtirol, da wir bereits mehr als genug haben. Wenn, dann würde mich Nebbiolo reizen. Damit wird im Veltlin ja Großes geleistet, und so anders kann das Veltlin ja nicht sein. Auch das Piemont hat klimatisch Ähnlichkeiten mit Südtirol.
  30. Welches ist Ihr Lieblingsfilm? Forrest Gump. Lustig, feinfühlend und absolut sentimental.
  31. Was schätzen Sie an Ihren Freunden am meisten? Dass man mit ihnen vieles machen kann, vom Abendessen im Sternerestaurant über einen ausgedehnten Skitag samt obligatorischen verkochten Hirtenmaccheroni bis hin zu einer Tour in die Berge mit Verpflegung aus dem Rucksack.
  32. Wie definieren Sie ökologischen Weinbau und wie setzen Sie diesen um? Für mich ist ökologischer Weinbau nicht gleich Bio. Ökologischer Weinbau heißt, bei jedem Schritt auch die Natur im Auge zu behalten, gerade so viel zu behandeln, wie eben nötig ist, und das mit den verträglichsten Mitteln. Dies ist in Südtirol normal. Und so respektiere ich sämtliche Kollegen, die nach bio-organischen oder bio-dynamischen Richtlinien arbeiten (auch unser Premstallerhof wird nach bio-dynamischen Richtlinien bearbeitet), ärgere mich jedoch, wenn dieselben die konventionellen Landwirtschaftstreibenden als Giftmischer hinstellen.
  33. Was ist Ihrer Meinung nach die schlimmste Fehlentwicklung im internationalen Weinbau? Ganz klar die Orientierung an internationalen Sorten wie Cabernet und Merlot. Und gerade jetzt lehrt der Markt die Weinwelt eines Besseren: besonders die für das Gebiet typischen Weine werden gesucht, während obengenannte Sorten sich in der Krise befinden. Die Entdeckung von Sorten, die weniger bekannt sind (z. B. Pecorino in den Abruzzen), finde ich ungemein spannend.
  34. Mit wem würden Sie gern mal eine Nacht im Weinberg verbringen? Mit meiner Frau. Mit wem auch sonst?
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